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168 Seiten, 17 s/w-Abbildungen
Broschur, 12,0 x 20,5 cm
1. Auflage 2005
ISBN 978-3-931801-52-6
Leseprobe:
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»Im Zuge der praktischen Durchführung der Endlösung
wird Europa vom Westen nach Osten durchkämmt ... Die
evakuierten Juden werden zunächst Zug um Zug in sogenannte
Durchgangsghettos verbracht, um von dort aus weiter nach dem
Osten transportiert zu werden«, hielt das Protokoll der Wannsee-Konferenz
vom 20. Januar 1942 fest. Den Staatssekretären der deutschen
Ministerialbürokratie und den Spitzen der SS lag die
detaillierte Länderübersicht vor. Elf Millionen
Juden »kommen in Betracht«. Nach der planvollen gesetzlichen
Diskriminierung und der erzwungenen Emigration leitete das
nationalsozialistische Deutschland den Vollzug der industrialisierten
Vernichtung ein. Grete und Fritz Salus waren unter den ersten
Juden, die 1942 aus Prag in das Ghetto Theresienstadt und
1944 weiter nach Auschwitz deportiert wurden. Fritz Salus
wurde vergast. Grete Salus erlebte das Vernichtungslager und
den letzten Kriegswinter im Zwangsarbeiterlager im sächsischen
Oederan. Nach Kriegsende ging sie über Prag nach Israel.
Die Tanzlehrerin, ausgebildet im Ausdruckstanz bei Mary Wigman
in Dresden, unterrichtete dort Holocaust-Waisen.
Zur Hinterlassenschaft der 1996 verstorbenen Grete Salus gehört
dieser Überlebensbericht. Die empfindsame, präzise
Beschreibung der Täter und der Opfer in der Gewaltwirklichkeit
des Ghetto- und Lageralltags ergibt eine Reportage über
die industrielle Vernichtung, das Psychogramm der Arbeitsebene,
die Computertomographie des Diktaturorganismus. In der DDR
kam das Buch nicht durch die Zensur, in der Bundesrepublik
erschien es zunächst unter dem Titel »Eine Frau erzählt«.
Wiederentdeckt haben es vier Dresdner in Israel.
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